Am Sonntag Nachmittag haben wir uns aufgemacht, um einen der einsamsten erschlossenen Orte in Island zu besuchen.

Ja, die Fahrt war weit und holprig. Aber das Ziel ist es wert! Bitte schaut’s euch das an:
Du liegst im 30° warmen Wasser, in einem 6×12 Meter großen Pool, und schaust über die Kante vom Becken auf das Europäische Nordmeer, das 20 Meter vor dir tost. Es ist absolut still, abgesehen von der Brandung. Könntest du 1500 km weit sehen, würdest du an Norwegen vorbei Spitzbergen erkennen können. Außer dir und deinem Schatzi ist niemand hier.
Das Wasser ist kristallklar und komplett chemiefrei, es rinnt aus der Quelle im Berg hinter dir direkt in das Schwimmbecken. Obwohl – nicht direkt, vorher muss es durch einen Heißwasserpool, dort hat es noch 40°

Für die 80 km Fahrt von unserer Unterkunft in Svanshóll haben wir fast 2 Stunden gebraucht, dank löchriger Schotterpisten. Und hier ist die Straße dann auch zu Ende, weiter kommt man nicht mit dem Auto. Es ist so unwirklich: nach stundenlanger Fahrt durch eine moosige Ödnis mit vielleicht 15 Schafen steht da plötzlich ein top ausgestattetes Schwimmbad mit Umkleide und Dusche und Bankomatterminal. Man tippt selbst den Betrag ein, zahlt und gut ists. Das Wasser ist das ganze Jahr über so warm, man muss es im Winter nur hin schaffen, wir sind hier ganz knapp am Polarkreis.
Für uns war es heute der perfekte Abschluss eines perfekten Tages, der mit der grandiosen whale watching tour begonnen hat.
Nur die nasse Spur zwischen den Becken bezeugen dass hier jemand war…