Man kann ja über alles diskutieren. Wie weit Europa reicht beispielsweise. Wir ignorieren jetzt mal die Überseegebiete von Frankreich und den Niederlanden oder z.B. die Azoren. Und dass der westlichste Punkt vom europäischen Festland irgendwo in Portugal sein muss. Für uns ist ab jetzt der westlichste Punkt Europas der westlichste Punkt Islands, und da waren wir. So weit westlich, wie es nur geht, ohne dass man abstürzt. Hier, ganz links, mit Pausen 4 Stunden über Schotterpisten von Hólmavik:

Es ist nämlich so, dass es hier bis zu 450 Meter senkrecht ins Meer geht. Da sind Klippen, sensationell! Im Frühling sind die komplett mit brütenden Seevögeln bewohnt, jetzt im Herbst finden wir nur vereinzelte Möwen und Wind, viel Wind. Wir trauen uns nicht ganz an den Rand. Man darf auch nicht, weil der könnte wegen der Bruthöhlen der Papageientaucher instabil sein.


Man schaut hinaus aufs Eismeer, wild und unwirklich nagt es an der Küste. Hinterm Horizont ist Grönland. Geologisch befinden wir uns schon lange auf der amerikanischen Kontinentalplatte. Wir spüren die Gewalten der Natur und einmal mehr gruselt es uns. Was waren das für mutige Menschen, die vor 1200 Jahren einfach losgefahren sind, über dieses abweisende Meer, um zu schauen, was es dort gibt.
