Nach 10 Tagen im Nirgendwo ist so eine Stadt schon ein Kulturschock. In den Westfjorden trifft man ca. 2 bis 10 Personen pro Tag, je nach dem wie lang man unterwegs ist. Und da ist eine Stadt mit 140.000 Einwohnern schon anders. Immerhin, bissl mehr als Innsbruck, aber auf der doppelten Fläche.

Viele Menschen, sehr viele davon Touristen, so wie wir. Im Frühling muss es ärger sein, wir können uns vorstellen, dass der starke Tourismus für diese kleine Stadt ein zwiespältiges Thema ist. Für uns subjektiv kommen sehr viele Gäste aus Fernost, aber der Großteil kommt aus der Neuen Welt, so erzählt uns Stefán Stefánsson, unser Street-Food-Guide. Amis und Chineser also, alle eher betucht, so scheint es.
Reykjavík ist eine sehr schöne, aufgeräumte, saubere Stadt. Eher dörflich. Es wird offensichtlich darauf geachtet, die traditionelle Bauweise zu erhalten, die Häuser schauen großteils aus wie Wellblechhütten. Aber sehr geschmackvolle Wellblechhütten!

Der Alte Hafen, gamla höfnin, ist nur mehr für die Touris da, schöne Gastro gibt es hier, dort ist auch der Ausgangspunkt für unsere Street Food Tour. Jawohl, sie hat mit Gammelhai geendet, wir haben alle gekostet! Muss man nicht wiederholen, ist aber nicht so arg wie befürchtet. Es kommt nur auf die richtige Atemtechnik an, dann speibt man nicht.

(alle haben ein Stück fermentierter Hai, nur der Guide nicht. Warum wohl?)
Vor der tollen, modernen Kirche im Zentrum, Hallgrímskirkja, steht einer der wohl berühmtesten Isländer, Leifr Eiríksson, seines Zeichens Amerikabesiedler. Da steht er, mit seiner Axt, und schaut grimmig in Richtung Grönland. Der Kirchturm ist das höchste Gebäude in Reykjavík und das bleibt auch so, weil niemand darf höher bauen!

Vom Hubschrauber aus hatten wir auch einen tollen Blick auf Bessastaðir („der bessere Ort“ „der Gutshof“, so in der Art) die traditionelle Residenz des Isländischen Staatsoberhauptes, momentan Präsidentin Halla Tómasdóttir. Ein wenig außerhalb, aber quasi vor den Toren der Stadt.

Ein schöner Ausklang!