Tool

Justin Chancellor

Der Bassist. Ich weiß mittlerweile, dass es immer ein Bass ist, was er spielt. Am Anfang, in den ersten Jahren, war ich unsicher, weil seine Sounds so einzigartig sind und ich erst lernen musste zu Hören. Er spielt wunderschöne Bässe mit manchmal ungewöhnlicher Besaitung und immer mit Plek. Ich mag bei Bassisten lieber, wenn sie mit den Fingern spielen[7] aber Justin: Plek. Muss so.

Ein Dröhnen. Ein Wummern. Eine zarte Begleitung. Manchmal Melodieführung. Donnernde Bassriffs, die sich mit einer Tonne Gewicht auf den Magen setzen. Justin bringt das Wort „Fundament“ auf eine neue Ebene. Rhythmisch exakt-o-manisch, ein Rhythmusmonster! Teilweise macht in meinen Ohren der Justin den Sound, die Stimmung der ganze Nummer, die Anderen freaken sich nur um ihn herum weg. „Nur“.

Noch ein Superlativ: der ausgeklügelte Klang im Mix, man hört immer, was er macht. Da kann noch so viel gleichzeitig ablaufen, Gitarre mit allen Reglern und Effekten auf Max, Schlagzeug spielt mit 8 Armen und 5 Füßen gleichzeitig überall: der Bass ist da, vorne und wohldefiniert. Vielleicht gebührt der Ruhm ja eher der Mixer-Person. Ich finde, er gebührt dem Justin. Ich darf das, ich bin ja subjektiv in diesem Text.

Danny Carey

Das Rückgrat. Die Schaltzentrale. Ein Schlagzeug als Instrument. Ich glaub, man könnte bei einer Tool-Platte alle Instrumente bis auf das Schlagzeug ausblenden und es funktioniert immer noch. Die anderen 3 müssen einfach das tun was sie tun, weil Danny das macht was er macht.

Tool ist ohne jede einzelne der handelnden Personen undenkbar, jeder ist Tool. Aber der Danny Carey ist ein wenig tooler als die anderen.[8] Keiner kann so spielen. Der hat u.a. ein Schlagzeug, bei dem die Trommeln aus eingeschmolzenen Beckenresten bestehen. Ich mein, wer hat sowas? Meistens, wenn ich was Neues bei einer Tool-Nummer entdecke, auch nach 15 Jahren, ist es was vom Danny.


[7] Was ja besonders im Metal selten genug ist. Spontan fallen mir ein: Bei Iron Maiden der Steve Harris oder bei Metallica das Trujillo-Viech. Ich mag ja keine Kasterln, aber: Tool ist bei mir bitte schon Metal.

[8] Auch wenn das vielleicht unlogisch klingt: Tool besteht zu je einem Viertel aus den vier Musikern, aber trotzdem: Danny ist das Rückgrat, hallo?