Tool

Aus dem Bauch

Keine Albumrezensionen, sondern höchst eigene Gedanken zu den einzelnen Platten, in der Reihenfolge meines Kennenlernens. Vielleicht auch nur zu einzelnen Nummern.

Ænima (1996)

Wie gesagt, die Ænima war meine erste Platte. „Kennst Tool? Hör dir das amal an“ hat er gesagt, der Bruder. Und seither hat mich „das“ nicht mehr losgelassen. Die Ænima war der Durchbruch für Tool, ab da war die Band in aller Munde. Und ein großer Durchbruch für mein Musikerleben! Auf den ersten Blick: Cooler Metal, mächtiger Sound, irres Schlagzeug. Schwer einzuordnen, dazwischen Interessantes: Brutzel-Sounds. Babygeschrei. Oder „Die Eier von Satan“, echt seltsame Sachen.

Aber die anderen Nummern, die haben etwas, was alles vorher Gehörte nicht gehabt hat. Eine Tiefe, ein großes Unbekanntes. Man schwebt in die Musik hinein, fühlt sich dort wohl und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und die Nummern sind so lang!

Die Ænima ist mein Tool-Grundstein, die kenne ich am besten. Ænima hören ist wie Daheim sein.

Die endlose Steigerung nur auf dem einen Riff auf Forty Six & 2 bis zu diesem Flanger-Höhepunkt. Oder Æenema, in 4/4 aber in 12/8 gespielt. Oder in 6/4 aber als 4/4 betont[11]. Aber irgendwann rutscht es einen klaren 6/8 und man hat es garnicht gemerkt. Third Eye ist ein Ausblick auf die nächsten und übernächsten Toolplatten, aber ich habe die Nummer immer noch nicht ganz verstanden. Nach mehr als 20 Jahren.

Maynard auf dem Höhepunkt seiner Ausdrucksfähigkeit, finde ich.


[11] Ich höre das je nach Tagesverfassung anders.